Rezension zu Den Mund voll ungesagter Dinge von Anne Freytag

Hallo ihr Lieben!

Im Februar hat mich Überraschungspost vom Heyne Verlag erreicht und darin befand sich " Den Mund voll ungesagter Dinge". Ich habe mich riesig gefreut und danke dem Verlag vielmals für das Buch!😊💕



Titel: Den Mund voll ungesagter Dinge
Autor: Anne Freytag
Verlag: Heyne fliegt
Seiten: 400
Preis: 14,99
Altersempfehlung: ab 14 Jahren
ISBN:  978-3453271036
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Inhalt:

 Wenn Sophie es sich aussuchen könnte, wäre ihr Leben simpel. Aber das ist es nicht. Und das war es auch nie. Das fängt damit an, dass ihre Mutter sie direkt nach der Geburt im Stich gelassen hat. Und endet damit, dass Sophies Vater plötzlich beschließt, mit seiner Tochter zu seiner Freundin nach München zu ziehen. Alle sind glücklich. Bis auf Sophie.
Was hat es bloß mit dieser verdammten Liebe auf sich? Sophie selbst war noch nie verliebt. Klar gab es Jungs, einsam ist sie trotzdem. Bis sie in der neuen Stadt auf Alex trifft. Das Nachbarsmädchen mit der kleinen Lücke zwischen den Zähnen, den grünen Augen und dem ansteckenden Lachen. Zum ersten Mal lässt sich Sophie voll und ganz auf einen anderen Menschen ein. Und plötzlich ist das Leben neu und aufregend. Bis ein Kuss alles verändert.

Meinung:


In dem Buch geht es um Sophie, die alles andere als begeistert davon ist, von Hamburg nach München zu ziehen. Sie möchte einfach nur ihr altes Leben zurück, undzwar alleine, mit ihr und ihrem Vater. Doch nun zieht sie nicht nur in eine komplett neue Stadt, sondern gleichzeitig in das Haus der Freundin seines Vaters, mit ihren zwei kleinen Söhnen und dem Hund Carlos. Sie ist sich aber sicher: So schnell wird sie sie nicht als Familie akzeptieren. Sie vereinsamt immer mehr und verschließt sich vor den anderen, ihr einziger Anker ihr bester Freund Lukas, der zurzeit in Frankreich lebt. Bis Alex kommt und Sophie herausfinden muss, wer sie wirklich ist.
Sophie hat mich anfangs ein wenig genervt, denn selbst, wenn ich sie natürlich verstehen konnte, dass sie keine neue Familie haben und lieber in der Stadt bleiben möchte, in der sie seit sie denken kann gelebt hat, war sie mir durch ihren übertriebenen Groll allen gegenüber unsympathisch. Mit der Zeit hat es sich aber gelegt, zwar hat sich ihre Einstellung so schnell nicht geändert, jedoch habe ich sie besser kennengelernt, sodass mir ihre Art irgendwann doch gefallen hat. Sie ist ein sehr ehrlicher Mensch, der sehr viel nachdenkt, oft über Sachen, über die ich mir nie wirklich Gedanken mache, für mich sind sie einfach so und fertig. Aber sie nimmt diese Gedanken in ihre Einzelheiten auseinander und überlegt, warum sie so sind und denkt sich Begründungen aus, auf die ich nie gekommen wäre und die ich echt toll fand. Mit Sophie hat Anne Freytag wirklichen einen interessanten, tiefgründigen Charakter geschaffen!
Alex mochte ich auch sehr, sie ist das genaue Gegenteil von Sophie: Fröhlich und lebensfroh. Doch auch hinter dieser Fassade steckt mehr, wie ich nach einiger Zeit erfahren habe. Ohne Alex wäre mir das Buch echt trostlos und verbittert vorgekommen, denn sie hat größtenteils Fröhlichkeit in die Geschichte gebracht und Sophie zu einem anderen Menschen werden lassen. Bei Lukas, Sophies bestem Freund, ist es genau dasselbe, da er anfangs so ziemlich der einzige war, der für Sophie da war und sie verstand und ich fand es total schön, wie er immer hinter ihr stand und wusste, wer Sophie wirklich war, bevor es ihr selbst überhaupt klar war.
Die meisten Nebencharaktere haben mir auch gut gefallen und wurden von der Autorin sehr individuell gestaltet, wie zum Beispiel der kleine Leon, der mich ständig zum Lächeln gebracht hat oder Lena, die mir vom ersten Moment an sympathisch war.
Auf die Idee des Buches war ich sehr gespannt, weil ich schon davor gehört habe, dass es zwei Protagonistinnen geben soll und sie sich ineinander verlieben und ich finde, es ist sehr wichtig, auch mal solche Geschichten zu lesen oder sich durch solche Bücher in die Charaktere hineinzuversetzen, um selbst zu verstehen, wie es ist, zu erfahren, dass man lesbisch ist und welche Gedanken dem jeweiligen Menschen durchgehen oder welche Ängste mit dieser Tatsache verbunden sind. Nur weil man anders ist, ist man ja nicht gleich unnormal und das verstehen leider viele Menschen nicht und verurteilen Homosexuelle beziehungsweise sind angewidert von ihnen, aber haben wir schonmal daran gedacht, wie sich diese Menschen fühlen? Sie haben Angst, ausgestoßen zu werden und behalten es vielleicht für sich, aber sollte jeder nicht lieben, wen er möchte? Man sollte sich vor seinen Gefühlen nicht fürchten müssen und stolz darauf sein, wie man ist, und das wurde in diesem Buch diesbezüglich echt toll vermittelt.
Die Protagonistinnen sind über sich hinausgewachsen und auch wenn es nicht immer leicht ist, sich selbst zu akzeptieren, haben sie es nach einigen Hindernissen geschafft und haben ihr Glück gefunden. Die Liebesgeschichte war echt süß, weil sich Sophie und Alex, trotz vieler Verschiedenheiten, irgendwie perfekt ergänzt haben und ich als Leser einfach sofort gespürt habe, dass sie wie füreinander geschaffen sind. 
Der Schreibstil von Anne Freytag ist sehr flüssig zu lesen- war man erst einmal in der Geschichte drinnen, flogen die Seiten nur dahin. Die Autorin fand immer die richtigen Worte, die Gefühle der Protagonistinnen zum Ausdruck zu bringen, weshalb ich oft vor Freude am liebsten Luftsprünge gemacht, oder mich einfach in meine Decke gekuschelt und geflennt hätte. Einige schöne Zitate waren natürlich auch mit dabei und ich habe sie natürlich fleißig markiert.

"Ich meine, ein Name ist doch nicht alles, was man ist. Klar, ich bin Sophie, aber das sind tausende andere auch. Und keine von ihnen ist so wie ich. Oder ich wie sie. Und trotzdem geben wir auf die Frage, wer wir sind, dieselbe Antwort. Sophie. Als wären wir unser Name." - Seite 195 

Das hier ist eines meiner liebsten. Als ich diese Zeilen gelesen habe, habe ich mich total gewundert, warum mir das nicht aufgefallen ist. Sophie hat völlig recht, dass wir nicht einfach nur unser Name sind, und trotzdem hört man diese Frage fast täglich und kriegt immer dieselbe Antwort. Ich mag es, wenn Bücher mich zum Nachdenken anregen und mir manche Gedanken der Protagonistin, selbst Tage nachdem ich das Buch beendet habe, nicht aus dem Kopf gehen und dies ist hier der Fall gewesen.
Die Aufmachung des Buches finde ich echt toll, da alles eine Bedeutung hat und im Buch erwähnt wird, beispielsweise das rot- weiß gestreifte T- Shirt, das das Mädchen auf dem Cover trägt oder das Buch " The Catcher in the Rye " , das man mit vielen anderen Dingen sieht, wenn man die Klappe öffnet. Hinten im Buch befindet sich nochmal eine Playlist, was ich bei Büchern immer total gerne mag! Einige Lieder habe ich mir schon fleißig angehört und habe mich dabei noch mehr in die Geschichte oder Charaktere hineinversetzen können. 


Fazit:

Mit " Den Mund voll ungesagter Dinge " hat Anne Freytag einen tollen Roman geschrieben, der berührt und einen zum Nachdenken anregt. Sophie ist eine echt tolle Protagonistin gewesen, die im Laufe des Buches gelernt hat, sich selbst zu akzeptieren und alle anderen Charaktere waren echt toll ausgearbeitet! Ich denke, das Buch ist für jeden etwas, der nach einer besonderen Geschichte sucht und wenn dies der Fall ist: Ab in die Buchhandlung mit dir!😃 Ich vergebe 4 von 5 Sterne!

 Liebste Grüße,

Julia 

   

 

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